Die Sanierung neuzeitlicher Grabsteine

Auf dem Friedhof ist eine geraume Anzahl von Grabsteinen aus dem 19. und 20. Jahrhundert durch Senkungen des Sockels instabil, stark geneigt oder umgefallen. Mehrere umgefallene Grabsteine wurden inzwischen zumindest so positioniert (z. B. an den Sockeln angelehnt), dass weitere Schäden reduziert werden.

Ablauf von Aufstellungen

Sockel:
  • Kontrolle des Sockels (Stabilität, Neigung)
  • Entfernen von Schmutz und alten Klebern
  • Nivellierung der Basisfläche, des Sockels und/oder Sockelaufbaus (z. B. mit Keilen, Platten)
  • Reinigung von Zwischenräumen (z. B. zwischen Sockel und Basis)
  • Verfugen der Zwischenräume

Eine Verklebung des Sockels und der Basis wird grundsätzlich vermieden, insbesondere bei solchen mit besonders großen Flächen bei entsprechender Stabilität. Bei starker Neigung und Instabilität des Sockels muss das Bodenniveau entsprechend vorbereitet werden (z. B. Umschneiden von Baumstämmen, Entfernen von oberflächlichen Wurzeln, Unterfütterung mit festem Material o. Ä.).

Grabstein:
  • Entfernen von Schmutz und alten Klebern
  • mittige Bohrung in den Sockel
  • mittige Bohrung in die Unterseite des Grabsteins
  • Verklebung des Dübels nach unten (Dübel: Edelstahl, Durchmesser 1,6 cm)
  • Aufbau des Hebekrans (mit Kettenzug) an der Grabstelle
  • händisches Aufrichten des Grabsteins (inkl. Schutz durch Matten o. Ä.)
  • Fixierung des Grabsteins mit Spezial-Gurten oder Zwingen (inkl. Zwischenlage aus Holz)
  • Hochziehen, Ausrichten und Aufsetzen des Grabsteins
  • Verkleben von kleineren Bruchteilen am Grabstein

Mag. Gurtner (akademischer Restaurator) stellte im Frühjahr 2010, unterstützt von einem seiner Mitarbeiter, zwei Grabsteine auf und bereitete einen dritten für die Aufstellung vor. Im Juli und August 2011 wurden weitere Sanierungen (Stabilisierungen und Begradigungen von Sockeln und Grabsteinen etc.) von ihm vorgenommen.


Realisierungsbeispiel & Fotoserie:
  • Vorbereitung des Sockels: Begradigung (Foto 1 und 2)
  • Entfernung von alten Klebestellen und Schmutz (Foto 3)
  • Bohren von Verdübelungsstellen
  • Einsetzen von Dübeln (Niro-Stahl)
  • Hebung des Grabsteins (Foto 4)
  • Fixierung auf dem Sockel (Foto 5)
  • Verklebung und Zusatzfixierung bei gebrochenen Grabsteinen oder Teilen (Foto 6 und 7)